Hühnergott vs. Kikimora
Shownotes
Seit Jahrhunderten ärgert die Kikikomara die Menschen. Sie hindert Hühner am Eierlegen, stielt Hausgeflügel, spinnt ungefragt Fäden und poltert. Nur ein Stein konnte ihr Einhalt gebieten. Was den Hühnergott so mächtig macht, erläutern Steinexperte Steinwachs und Kevin in dieser Folge. Außerdem feiert die neue Kategorie „Red Flag Steine“ ihre Premiere. Das ganze Abstract der Hühnergott-Dissertation von Steinwachs findet ihr in den Shownotes.
Titel: Die geologische und kulturelle Bedeutung des "Hühnergottes" in Norddeutschland: Eine interdisziplinäre Untersuchung
Abstrakt: Der sogenannte "Hühnergott" ist ein in Norddeutschland weit verbreiteter, durchlöcherter Feuerstein, der sowohl geologisch als auch kulturell eine besondere Bedeutung besitzt. Diese Arbeit untersucht die Entstehung, Verbreitung und die kulturellen Implikationen des Hühnergottes aus einer geowissenschaftlichen und anthropologischen Perspektive.
Geologisch handelt es sich bei Hühnergöttern um durch natürliche Prozesse erodierte Flintsteine, die während der Eiszeiten im glazialen Geschiebe der norddeutschen Küstenregionen abgelagert wurden. Die Arbeit analysiert die mineralogischen und sedimentologischen Eigenschaften dieser Feuersteine sowie die Rolle exogener Prozesse, insbesondere die Wirkung von Säuren, Abrasion und biogenen Einflüssen bei der Lochbildung.
Kulturell wird der Hühnergott als Glücksbringer und Schutzsymbol betrachtet, dessen Verwendung bis in die Bronzezeit zurückreicht. Diese Dissertation untersucht die historische Entwicklung dieser Symbolik, ihre Verankerung im Volksglauben und die ethnologischen Parallelen zu ähnlichen Artefakten in anderen Kulturen.
Durch die Kombination von geowissenschaftlichen Methoden, einschließlich petrographischer Analysen, sowie der Auswertung archäologischer und ethnographischer Quellen, bietet diese Arbeit einen umfassenden Einblick in das Naturphänomen Hühnergott und seine Bedeutung in der Kulturgeschichte Norddeutschlands. Die Ergebnisse tragen zum Verständnis sowohl regionaler geologischer Prozesse als auch der kulturellen Nutzung von Naturmaterialien bei.
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